LmDR Begrüßt Prüfung der Spätaussiedler-Rente
02/02/2018Beratung für ehemalige Bürger
19/02/2018Multiplikatorentagung für Haupt- und Ehrenamtliche in Nürnberg
Nürnberg. (dod) Gemeinsam mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) lud der BdV-Bundesverband Anfang-Februar 2018 zu einer Multiplikatorentagung ins Haus der Heimat Nürnberg ein. Zielgruppe der Veranstaltung waren Multiplikatoren des BdV, seiner Landesverbände und der Landsmannschaften aus dem gesamten süd- und mitteldeutschen Raum, die als ehrenamtliche Betreuer oder hauptamtliche Berater anderen Spätaussiedlern und Migranten in Rentenfragen Hilfestellung geben. Konzipiert als ganztägige Veranstaltung mit Schulungscharakter, war sie für die rund 50 Teilnehmer ein passgenaues Angebot zur Vertiefung des bereits Bekannten bei der Beratungsqualität rund um Renten und Fremdrenten.
Rentengerechtigkeit bei Spätaussiedlern
Mit BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius stand einer der anerkanntesten
Experten auf dem Gebiet der Fremdrenten als Referent zur Verfügung. So
wurde er auch von Waldemar Eisenbraun, Bundesvorsitzender der LmDR, zu
Beginn der Tagung begrüßt. Eisenbraun wies in einleitenden Worten auf
die dringenden Probleme bei den Fremdrenten hin und sprach von
Rentenungerechtigkeit bei Spätaussiedlern. Vor allem unter dem Aspekt
der drohenden und tatsächlichen Altersarmut in den Reihen der Deutschen
aus Russland sei es unverzichtbar, alle möglichen Anwartschaften genau
zu prüfen und hohe Beratungsqualität anzubieten.
Seitens der BdV-Bundesgeschäftsstelle hieß Roland Zillmann, zugleich
Organisator der Tagung, die Teilnehmer willkommen und bedankte sich bei
Nelli Geger, Landesvorsitzende der JugendLmDR Bayern, für die
verlässliche Mithilfe vor Ort bei Planung und Durchführung der
Veranstaltung.
Fremdrentengesetz
Unter welchen Voraussetzungen und in welcher Höhe Vertriebene,
Aussiedler und Spätaussiedler für ihre im Herkunftsgebiet erworbenen
Anwartschaften eine Rentenzahlung von dem deutschen
Rentenversicherungsträger erhalten können, ist in Deutschland im
Fremdrentengesetz (FRG) geregelt. Von der Klärung ihrer Arbeitszeiten im
Herkunftsgebiet und der notwendigen Nachweisführung bis hin zur
Beantragung dieser Rente oder der Einlegung nötiger Rechtsmittel sehen
sich die Betroffenen mit Hürden und Problemen konfrontiert.
Mit seinem Konzept konnte Dr. Fabritius aufgrund der übersichtlichen
Gliederung bereits zu Beginn überzeugen: Auf eine fundierte Einführung
in die deutsche Rentensystematik folgte analog der Einstieg in das
Fremdrentenrecht. Zusammenhänge und Parallelen stellte er deutlich
heraus und referierte stringent und nachvollziehbar.
Beispiele aus der täglichen Praxis
Nach der Mittagspause ging Dr. Fabritius dann zu einem Schulungsblock über – mit Beispielen aus der täglichen Praxis anhand von Formularen, Musteranträgen und -bescheiden. Anleitungen zur Vorgehensweise bei Problemen im Kontext der Beantragung von Fremdrenten rundeten die Tagung ab. Auch die vertiefte Information über einzuhaltende Formalitäten, Gestaltungsmöglichkeiten und Fehlerfindung bei zu geringen Rentenzahlungen wurde im Nachgang der Tagung von den Teilnehmern als wichtiges Element der Schulung gewürdigt. Durch aktiven Dialog mit dem Referenten konnten zahlreiche beispielhafte Fälle aus der Praxis klärend besprochen werden. Dr. Fabritius identifizierte bekannte Problemstellungen bei der Spätaussiedlerrente und zeigte Lösungsmöglichkeiten auf.
Weitere Veranstaltungen geplant
Die Multiplikatorentagung stieß bereits im Vorfeld auf so hohe Resonanz, dass die Tagung bis auf den letzten Platz besetzt werden konnte. Als Pendant der Tagung für den norddeutschen Raum wird die BdV-Bundesgeschäftsstelle gemeinsam mit der LmDR die Möglichkeiten für eine weitere Veranstaltung prüfen.
Quelle: DOD 01/ 2018, Seite 36
R. Zillmann