Unsere Mitglieder – unser Stolz
04/09/2020Gemeinsam zum Erfolg – für ein gutes Bild der Deutschen aus Russland in Regensburg
04/09/2020Unsere tragenden Säulen!
Kreis- und Ortsgruppe Regensburg (Bayern) von Valentina Wudtke
Ehrenamtliches Engagement bedeutet nicht nur Spaß, Abwechslung und Teilhabe an der Gemeinschaft, sondern bringt auch Verantwortung mit sich. Ohne eine starke ehrenamtliche Basis können ein Verein oder eine Ortsgruppe nicht funktionieren. Für die Außenwelt ist oft nicht sichtbar, wie viel Zeit, Kraft und Ideen die Ehrenamtlichen und Vorstandsmitglieder investieren, um die Arbeit der LmDR in ihrem Ort zu bereichern und neue, attraktive Angebote zu schaffen. Aus diesem Grund ist die Anerkennung der Leistung von Ehrenamtlichen und Funktionsträgern von großer Bedeutung, denn sie sind die tragenden Säulen der Ortsgruppenarbeit. Im nachstehenden Bericht werden drei Vorstandsmitglieder der Orts- und Kreisgruppe Regensburg vorgestellt.
Heinrich Kratz – selbständiger Architekt mit vielfältigem ehrenamtlichem Engagement
Dipl.-Ing. (FH) Heinrich Kratz ist als selbständiger Architekt tätig, seit 2009 ist er Mitglied der Bayerischen Architektenkammer. Der vierfache Vater lebt mit seiner Familie in Regensburg. Trotz aller Verpflichtungen im beruflichen und alltäglichen Leben engagiert er sich seit Jahren aktiv im Vorstand der Ortsgruppe Regensburg und mittlerweile auch im Vorstand des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland. Im März 2015 wurde Heinrich Kratz zum Vorsitzenden der Ortsgruppe Regensburg gewählt. Zuvor war er zwei Wahlperioden lang stellvertretender Vorsitzender; 2018 nahm er dieses Amt wieder an.
Vor allem Kollegialität, Offenheit und Professionalität zeichnen Heinrich Kratz aus. Daher wird er von vielen unserer Partner in Regensburg und Umgebung, etwa vom Bund der Vertriebenen, von zahlreichen Ämtern und politischen Parteien, hoch geschätzt. Er gehört zu den Verantwortungs- und Hoffnungsträgern der LmDR. Bei einer überregionalen Veranstaltung der Ortsgruppe Regensburg am 7. November 2015 wurde er für seinen ehrenamtlichen Einsatz mit der bronzenen Ehrennadel der LmDR gewürdigt.
Heinrich Kratz wurde 1976 in einer russlanddeutschen Familie in Karaganda, Kasachstan, geboren. Nach dem Schulabschluss begann er 1993 ein Studium an der Pädagogischen Hochschule (Ingenieur-Pädagogische Fakultät). Ein Jahr später kam er mit seiner Familie nach Deutschland.
Vor allem die sprachliche Integration begann für ihn, wie für viele andere gleichaltrige Deutsche aus Russland auch, mit einem halbjährigen Deutsch-Intensiv-Sprachkurs bei der Otto Benecke Stiftung in Murnau. Anschließend folgten zwei Jahre Gymnasium in Marktoberdorf, das er 1998 erfolgreich absolvierte.
Das war die Zeit der Orientierung des jungen ehrgeizigen Aussiedlers in einer neuen Welt. In den Pausen zwischen Sprachkurs, Gymnasium und Studium sammelte er reichlich Erfahrungen beruflicher und zwischenmenschlicher Art in den unterschiedlichsten Jobs. Bis Ende April 1999 leistete er seinen zehnmonatigen Wehrdienst ab.
Mit diesen Erfahrungen fühlte sich Heinrich Kratz fit für ein Studium. Unter anderem half ihm ein mehrwöchiges Baustellenpraktikum, sich beruflich zu orientieren. Von 1999 bis 2006 studierte er Architektur an der Fachhochschule Regensburg. Während des Studiums sammelte er weitere Erfahrungen im Rahmen von Praktika, wie im Architekturbüro von Prof. Dr. Rudolf Hierl in München von 2002 bis 2003.
Von 2003 bis 2005 war er Tutor an der Fachhochschule Regensburg. Gleich nach Abschluss des Studiums 2006 versuchte er sich überwiegend in selbständiger Tätigkeit, besuchte Schulungen und Seminare, zum Beispiel für Energieberater oder Brandschutzplaner. In den Jahren 2008 bis 2011 arbeitete Heinrich Kratz als freier Mitarbeiter im Architekturbüro Schertel, wobei er sich bei Projekten in Deutschland und Kasachstan engagierte.
Als Architekt berät und betreut Heinrich Kratz heute Bauherren in unterschiedlichen Bereichen, sowohl auf gewerblichem Sektor als auch im privaten Wohnungsbau, beispielsweise bei denkmalgeschützten Objekten und Sanierungen.
Waldemar Steinhilber – die Finanzen sind bei ihm in sicherer Hand
Waldemar Steinhilber gehört seit Mai 2006 dem Vorstand der Ortsgruppe Regensburg an.
Unser „Finanzminister“ kümmert sich seit Jahren verantwortungsvoll und unter hohem Zeitaufwand um die Vereinskasse. In jedem Kassenbericht hat die Kassenprüfungskommission zum Ausdruck gebracht, dass Waldemar Steinhilber seine Aufgabe in vorbildlicher und beanstandungsfreier Weise erfüllt – die Finanzen sind bei ihm in sicherer Hand. Seit 2011 ist er außerdem gewählter Kassenprüfer der Landesgruppe Bayern der LmDR. Auch diese Aufgabe erfüllt er korrekt und zuverlässig.
Waldemar Steinhilber kam 1993 mit seinen Eltern nach Deutschland, wo sich die Familie in Neutraubling in der Nähe von Regensburg niederließ. Geboren wurde er in Leninabad, Tadschikistan; dort hatte er bis zu Aussiedlung eine Ausbildung zum Elektrotechniker absolviert. Nach dem Sprachkurs versuchte sich Waldemar in mehreren Bereichen, leistete seinen Wehrdienst ab und fand anschließend eine Beschäftigung als Facharbeiter bei Krones AG in Neutraubling, einem Betrieb für Kunststoff-, Abfüll- und Verpackungstechnik. Hier arbeitet er immer noch.
Nebenberuflich ist der zweifache Vater selbständig und Leiter von SATEX-com, einem Unternehmen für Satelliten, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik mit Sitz in Neutraubling, das von seinem Vater gegründet wurde. Waldemar Steinhilber ist ein gefragter Fachmann in diesem Bereich, bekannt und geschätzt auch über die Stadtgrenzen hinaus. Darüber hinaus besucht er immer wieder Fachseminare und andere Weiterbildungsmaßnahmen.
Das Wohl seiner Familie steht für Waldemar dennoch im Mittelpunkt. Ein erfülltes Leben mit Reisen und Freizeiterlebnissen gehört dazu. Mit seiner positiven und aktiven Lebenseinstellung ist das Ehepaar Steinhilber für seine beiden Kinder ein Vorbild.
Trotz aller beruflichen und alltäglichen Belastungen widmet sich Waldemar mit Hingabe dem Ehrenamt bei der LmDR. An jeder unserer Veranstaltungen beteiligt er sich mit vollem Einsatz, ist stets bei Planungen und Vorbereitungen aktiv – vom Einkauf über den Auf- und Abbau bis hin zur Abrechnung.
Waldemars große Leidenschaft ist der Volleyballsport; zweimal pro Woche trainiert er beim SV Burgweinting. Bei Ausflügen der Ortsgruppe begeistert er die anderen gern für seinen geliebten Sport.
Für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement wurde er im Jahr 2016 bei der Jahresmitgliederversammlung der Ortsgruppe Regensburg mit der bronzenen Ehrennadel der LmDR ausgezeichnet.
Viktoria Lunte – mit viel Herzblut im Dienste der Gemeinschaft
Zu den tragenden Säulen des Vorstandes der Ortsgruppe Regensburg gehört auch die Kulturreferentin Viktoria Lunte. Seit Jahren engagiert sie sich für die LmDR und geht ihrer Aufgabe gewissenhaft, verantwortungsvoll und mit viel Herzblut nach. Teil einer Gemeinschaft zu sein, sich für diese Gemeinschaft zu engagieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen – diese Grundsätze spielen in Viktorias Leben eine bedeutende Rolle.
Bereits während ihrer Schulzeit bewies sie sehr gute organisatorische Fähigkeiten. Sie hatte immer große Freude an gemeinschaftlichen Aktionen, pflegte ihre Freundschaften und engagierte sich gern für andere Menschen. Tanz, Theater, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen gehörten zu Viktorias Aktivitäten gleichermaßen, zuerst in der Schule und später an der Wirtschaftlichen Hochschule in Tscheljabinsk.
Nach zwei Semestern musste sie ihr Studium aufgeben, weil in ihrem Leben ein neuer Abschnitt begann: Im Oktober 1994 siedelte sie nach Deutschland um. In der Bundesrepublik musste sich Viktoria neu orientieren. Nach einem Lehrgang bei der Otto Benecke Stiftung entschied sie sich für eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich bei Media Markt. Derzeit arbeitet sie als stellvertretende Filialleiterin bei Aldi. Ihre Tochter besucht ein Gymnasium.
Die beruflichen und familiären Verpflichtungen ließen Viktoria zunächst keinen Freiraum für ehrenamtliche Aktivitäten. Vor einigen Jahren kam sie dann mit der Arbeit der LmDR in Berührung. Damals nahmen die Jugendlichen der Ortsgruppe Regensburg gemeinsam mit dem Vorstand an einer städtischen Veranstaltung teil. Viktoria besuchte diese Veranstaltung und spürte die besondere Atmosphäre im Team. Sie war so begeistert von der Stimmung innerhalb der Ortsgruppe, dass sie ohne lange zu überlegen Teil dieser Gemeinschaft wurde. Sie trat der LmDR bei und beteiligte sich aktiv an der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und weiteren Aktionen.
Auch wenn der Alltag nach wie vor viele Verpflichtungen mit sich bringt, findet Viktoria die Zeit, um sich als Kulturreferentin in die Arbeit des Vorstandes und der Ortsgruppe Regensburg einzubringen. Schon mehrfach hat sie sich als starke Organisatorin bewiesen. Mit ihrer lockeren und sympathischen Art moderiert und leitet die 45-Jährige gekonnt jede Kulturveranstaltung der Ortsgruppe.
Auch in Corona-Zeiten ist unser Vorstand aktiv. Zwar mussten neue Kommunikationswege eingerichtet werden, doch der Austausch und der Kontakt zu den Mitgliedern finden nach wie vor statt. Auch Pläne für die Zukunft werden fleißig geschmiedet, und Viktoria Lunte ist engagiert dabei.