Am 9 Mai 2021 jährte sich der Tag, an dem der Zweite Weltkrieg endete. Es ist auch der Tag an dem Sophie Scholl ihren 100. Geburtstag feiern würde. An diesem Tag möchte die Landsmannschaft besonderen Menschen gedenken. Ganz besonders herausragend im Widerstand gegen das NS-Regime waren mehrere junge Helden. Alle kennen sie, die Geschichte der Weißen Rose und ihre Gründer – Hans Scholl, Sophie Scholl und den weniger bekannten Alexander Schmorell, einen Deutschen aus Russland.

Alexander Schmorell wurde am 16. September 1917 im russischen Orenburg geboren. Sein Vater, Arzt Hugo Schmorell, war Deutscher aus Russland. Seine Mutter, Natalia Vvedenskaja, war Russin und Tochter eines orthodoxen Priesters. Als Alexander Schmorell ein Jahr alt war, starb sie während des Russischen Bürgerkriegs an Typhus. 1921 floh Hugo Schmorell mit seiner Familie vor den Bolschewiki aus Russland und ließ sich in München nieder. Alexander Schmorell wurde durch seine Amme, Feodosija Lapschina, in der russischen Kultur und der russischen orthodoxen Lehre erzogen. Deshalb konnte er auch die NS-Ideologie vom „slawischen Untermenschen“ niemals akzeptieren.

1939 begann Alexander Schmorell sein Medizinstudium an der Ludwig-Maximilian-Universität in München, wo er Hans Scholl kennenlernte und mit ihm zusammen die Weiße Rose gründete. Am 13. Juli 1943 wurde er im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

2012 wurde er durch die russische orthodoxe Kirche im Ausland heiliggesprochen. Man ehrte damit seinen herausragenden Mut, seine Tugendhaftigkeit, seine Nächstenliebe, Opferbereitschaft und die Liebe zu seinem Land.