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01/04/2019Am 27. Oktober 2018 trafen mehr als 100 Deutsche aus Russland in Würzburg zusammen, um 50 Jahre Kulturarbeit der bayerischen Ortsgruppen Würzburg-Kitzingen und Schweinfurt gebührend zu würdigen.
Den feierlichen Empfang zu Beginn der Jubiläumsveranstaltung gestaltete Jakob Fischer mit Liedern der Deutschen aus Russland und führte die Gäste in die erschütternde Geschichte der Volksgruppe anhand der Wanderausstellung der LmDR ein.
Im eigentlichen Festakt begrüßte Albina Baumann, Vorsitzende der Ortsgruppe Würzburg-Kitzingen und stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern, die anwesenden Ehrengäste, darunter der Bundesvorsitzende der LmDR, Johann Thießen, Ewald Oster, Vorsitzender der Ortsgruppe Schweinfurt und der Landesgruppe Bayern der LmDR, Sylvia Stierstorfer, Beauftragte der bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, MdL Manfred Ländner, der Regierungspräsident von Unterfranken, Dr. Paul Beinhofer, der Aussiedler- und Vertriebenenseelsorger der Diözese Würzburg, Pfarrer Adam Possmayer, und der Würzburger Stadtrat Willi Dürnagel.
Ewald Oster brachte in seiner Eröffnungsrede zum Ausdruck, dass die Deutsche aus Russland die Heimat ihrer Vorfahren wiedergefunden hätten und sich in Deutschland sehr wohl fühlten. Die Ortsgruppen Schweinfurt und Würzburg-Kitzingen seien sehr gut aufgestellt und hätten etliche Abteilungen vorzuweisen, etwa Kinder- und Seniorengruppen, wunderbare Chöre und Tanzgruppen sowie aktive Sportgruppen, in denen viele Kinder und Erwachsene unserer Landsleute und der einheimischen Bevölkerung mitwirkten.
Die Landesbeauftragte Silvia Stierstorfer gratulierte den Jubilaren und betonte, dass die Deutschen aus Russland ein großer Gewinn für Bayern und eine Bereicherung für Deutschland seien. Sie seien zudem meist überdurchschnittlich gut ausgebildet und im Schnitt deutlich jünger als die alteingesessene Bevölkerung, wodurch auch ein Beitrag zur Bewältigung des demographischen Wandels geleistet werde. Sie seien die Fachkräfte, die „High Potentials“, nach denen heute überall gerufen werde.
Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, der die Schirmherrschaft über die Jubiläumsfeier übernommen hatte, sprach den Ortsgruppen Würzburg-Kitzingen und Schweinfurt seinen Dank und seine Anerkennung für die „seit einem halben Jahrhundert geleistete wertvolle Arbeit zum Wohle eines gelingenden Zusammenlebens“ aus. Die Arbeit der LmDR habe verschiedene Schwerpunkte, die dazu beitrügen, die Wertschätzung der Deutschen aus Russland in der hiesigen Bevölkerung zu fördern und das gegenseitige Verstehen zu verbessern, so der Regierungspräsident.
Anschließend überreichte Ewald Oster verdienten Mitgliedern der Ortsgruppen Würzburg-Kitzingen und Schweinfurt Ehrennadeln der LmDR.
Durch das Programm der Festveranstaltung führten Maria und Peter Warkentin vom Russland-Deutschen Theater Niederstetten, die mit ihrem schauspielerischen Talent dem hohen Niveau der Veranstaltung in jeder Hinsicht gerecht wurden.
Für den kulturellen Heimatabend im Anschluss an den Festakt sorgten Maria Warkentin mit ihren Sketschen, die Kindersinggruppe „Kleine Tropfen“, der Chor „Drushba-Freundschaft“, die Tanzgruppe „Regenbogen“, die Akkordeongruppe der „Musikschule Schröder“ und der Frauenchor „Harmonie“. Im Rahmen der Veranstaltung wurde außerdem ein ganztägiger Theaterworkshop von Maria und Peter Warkentin durchgeführt.
Das Programm war so warmherzig, durchdacht und professionell, dass viele noch Wochen nach der Jubiläumsfeier den Veranstaltern ihre Anerkennung überbrachten. „Es hat mich überrascht, dass gut eine Stunde lang gesungen wurde, und die Lieder den Charakter, die Gefühle und das Schicksal der Deutschen in der früheren Sowjetunion so treffend und volkstümlich dargestellt haben“, so ein Besucher der Veranstaltung.
Die Veranstaltung wurde gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.
Lena Arent, Albina Baumann