Gäste bei den Schweinfurter Senioren:
01/05/2018Am frühen Morgen des 13. Aprils 2019 stiegen 50 Personen in den Bus, um einen Ausflug ins benachbarte Baden-Württemberg zu unternehmen.
Auf dem Weg zum Russland-Deutschen Theater in Niederstetten legte die Reisegruppe einen Zwischenstopp in der kleinen Stadt Weikersheim ein. Weikersheim liegt wie Würzburg auf der ältesten und beliebtesten Touristenroute Deutschlands, der „Romantischen Straße“. Dort besichtigte man das berühmte, vollständig erhaltene Schloss aus der Renaissance. Nach der Führung verweilten die Gäste aus Bayern im Hofgarten und den Orangerien. Im Anschluss blieb noch genug Zeit, um sich auf dem Marktplatz oder den örtlichen Gaststätten zu erholen.
Aber der Tag hatte noch längst nicht seinen Höhepunkt erreicht. So wurde die Reise ins Russland-Deutsche Theater Niederstetten fortgesetzt, wo Maria und Peter Warkentin ihre langjährigen Freunde mit dem neuen Stück „Die Kist von der Wolga“ erwarteten.
Das Stück widmet sich einem wichtigen und bedeutsamen Datum aller Deutschen aus Russland, dem 100. Jahrestag der Gründung der Deutschen Autonomie an der Wolga. Die Geschichte basiert auf zahlreichen Erinnerungen und historischen Aufzeichnungen. Die kurzen Szenen erzählen vom beschwerlichen Leben und dem Schicksal der Wolgadeutschen, die trotz ständiger Schwierigkeiten, Hindernisse und Krieg nur eines wollten und suchten: ein ruhiges und glückliches Leben, in dem es einen Platz für Familie und Liebe gibt.
Die gekonnten Verwandlungen der beiden Schauspieler ermöglichten den Zuschauern, in die Zeit des vergangenen Jahrhunderts einzutauchen und den Schmerz und die Freude der Helden zu spüren. Während der Aufführung änderte sich die Stimmung der Zuschauer – von Lachen über die Komik dieser Zeit zu Tränen über erlebten Kummer und zahlreiche zerbrochene Schicksale.
Diese Theateraufführung ist ein Geschenk für alle Deutschen aus Russland, junge wie ältere, die ebenfalls viele Prüfungen erlebt haben.
Während der Rückfahrt nach Bayern waren alle noch erfüllt von den Emotionen, die das Theaterstück hervorgerufen hatte.
Daria Chuftaeva