Ausflug in das „Blühende Barock“:
01/10/2017Zum Tag der Deportation der Deutschen in der ehemaligen UdSSR nach dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom 28. August 1941 luden wir die Erlebnis- und die nachfolgenden Generationen ein.
Der Vorsitzende der Ortsgruppe Ostalb, Alexander Dinkel, begrüßte die Anwesenden und erklärte, dass dieser Erlass unter anderem vom Staatsoberhaupt der UdSSR, Michail Iwanowitsch Kalinin, unterzeichnet wurde.
Anschließend schilderte die 94-jährige Zeitzeugin Lydia Wirschke ihre Erlebnisse im September 1941 in der Gegend von Halbstadt, Gebiet Saporoschje. Sie erzählte, wie man das Vieh nach Osten treiben musste, wie die Jugendlichen und Männer zum Ausheben von Schützengräben eingezogen wurden und wie dann die Bomben fielen. Dabei habe es Tote gegeben, und die deutschen Truppen hätten die Bahnstation besetzt.
Die Dorfbewohner hätten noch zehn Tage nicht ins Dorf zurückkehren können, weil die Landstraßen voller Minen waren, und hätten unter freiem Himmel übernachten müssen.
Dann habe man noch bis Mitte 1943 im Dorf Neuborn gelebt, ehe es Richtung Westen gegangen sei.
Nach Kriegsende seien sie aus dem Warthegau „repatriiert“ worden. Man habe sie bis zum Baikalsee gebracht. Dort habe man sie 48 Stunden im Waggon eingeschlossen stehen gelassen. Die Insassen seien in Panik geraten, hätten Angst gehabt, im See zu versinken. Danach habe man sie weiter nach Alma-Ata transportiert.
Der Vorstand bedankt sich bei allen Teilnehmern und Besuchern der Veranstaltung sowie den zahlreichen Helfern und Kuchenspendern.
Im Auftrag, Edith Klein