Seit 2016 läuft in Baden-Württemberg das Projekt „Pforzheimer Hotspots“. Dabei setzen wir auf die Motivation von Zuwanderern zu vielfältigen Formen der Partizipation durch Mitwirkung bei Aktivitäten der Landesgruppe Baden-Württemberg der LmDR.
Das Projekt wird von der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des Programms „Vielfalt gefällt! Orte des Miteinanders“ gefördert. Die Förderung ermöglicht uns:
Die Vermittlung von Grundlagen der solidarischen Zusammenarbeit mit anderen Akteuren auf kommunaler Ebene und der konkreten Erfahrungen der Kreisgruppe Pforzheim bei der aktiven Gestaltung des sozialen Umfeldes. Das erfolgt durch Beteiligung an Aktivitäten von Netzwerken und aktive Mitwirkung bei der Vernetzung zur Stärkung der Integration und des gesellschaftlichen Zusammenhalts in der Stadt Pforzheim und anderen Kommunen in Baden-Württemberg.
Die Einbringung interkultureller Erfahrungen aus der eigenen Migrationsgeschichte in die Projektarbeit sowie in die Veranstaltungen.
Vermittlung von Grundprinzipien und -merkmalen der politischen Bildung in Baden-Württemberg landesweit und der Sensibilisierung für politisches Handeln.
Die Formate des Projekts sind politische Diskussionen unter Beteiligung der Medien, Treffen von Migrantenorganisationen, Veranstaltungen sowie regelmäßige Arbeitstreffen bzw. Gespräche mit Interessierten.
Dabei erfolgt eine gezielte, bedarfsgerechte und adressatenspezifische Ansprache von Aussiedlern und weiteren Personen mit Migrationshintergrund.
Den Pforzheimer Projektleitern unter der Leitung der Kreisgruppenvorsitzenden der LmDR, Lilli Gessler, gelingen gut die Identifizierung von Stärken bzw. Kompetenzen wie besonderen Profilen der Beteiligten und deren Umsetzung bei Veranstaltungen.
Zwei neue Formate setzt die Gruppe um Lilli Gessler um:
Aufklärungsarbeit unter Politikern und in weiteren gesellschaftlichen Strukturen über die Belange der Deutschen aus Russland
und Verbreitung der Erfahrungen aus der Projektarbeit unter den Gruppen der Deutschen aus Russland landesweit.
Zu diesem Zweck kamen am 24. November 2018 über 50 Vertreter von 25 baden-württembergischen Orts-und Kreisgruppen im Pforzheimer Parkhotel zusammen.
Die Diskussion über die aktuelle politische Lage in Deutschland und die politische Situation in Pforzheim hat eine sehr große Bedeutung für die Deutschen aus Russland in Baden-Württemberg, aber auch in ganz Deutschland. Die Entwicklung in Pforzheim wird als Exempel betrachtet.
Der wichtigste Gewinn aus dem Projekt ist die Erkenntnis, dass der größte Feind der Demokratie Ängste sind: Ängste vor dem Unbekannten; vor dem, was man sagt und wie man das sagt. Zitat von Lilli Gessler: „Es ist schlimm, wenn unsere Landsleute Angst haben, offen Fragen zu stellen. Dann werden sie sehr schnell von antidemokratischen Kräften vereinnahmt.“
Pauschalierung im Verbund mit Populismus ist eine gefährliche Waffe gegen Demokratie. Offene Gespräche – offene Fragen, offene Antworten mit offenen Diskussionen – schützen die Demokratie.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt fordern uns alle auf, die Aufklärungsarbeit zu intensivieren. Dazu benötigen wir die nachhaltige Unterstützung der kommunalen, staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen.
Ernst Strohmaier, Landesvorsitzender



