Muttertagsfeier:
01/05/2018Lesung russlanddeutscher Autoren:
01/10/2018Der Landesverband Bayern des Bundes der Vertriebenen veranstaltete am 16. September 2018 seinen Zentralen Tag der Heimat für Bayern in der Orangerie in Ansbach unter dem Leitwort „Unrechtsdekrete beseitigen – Europa zusammenführen“.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde mehrere Persönlichkeiten mit Auszeichnungen des Verbandes geehrt.
So wurde die ehemalige bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Emilia Müller, mit der Wenzel-Jaksch-Medaille ausgezeichnet. Verliehen wurde ihr die zweithöchste Auszeichnung des Verbandes für ihre außerordentlichen Verdienste um die Stärkung der Kulturarbeit der deutschen Heimatvertriebenen und Aussiedler.
Große Beachtung fand auch die Vergabe des mit 2.000 Euro dotierten BdV-Kulturpreises 2018 an die russlanddeutsche Lyrikerin Maria Schefner, Vorsitzende der Ortsgruppe München der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.
Ehrengaben zum Kulturpreis erhielten der ehemalige Ministerialbeauftragte im bayerischen Kultusministerium, Hans Schmitzer (Cham), und die Ausstellungskuratorin Martina Kerl aus München. Ersterer wurde für seine Bemühungen um die Verankerung des „ostkundlichen Unterrichtsprinzips“ an den bayerischen Schulen ausgezeichnet, Martina Kerl für ihre Filmdokumentation „Angekommen – Wir Pommern in Bayern“ und ihr großartiges Engagement bei der Ausstellung „Dr. Pomeranus Johannes Bugenhagen“.
Die Hauptpreisträgerin Maria Schefner wurde für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Pflege und des Erhaltens des Kulturgutes der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion ausgezeichnet.
Sie wurde in Kasachstan, in einer russlanddeutschen Familie, die aus dem Nordkaukasus deportiert wurde, geboren. Seit ihrer Jugend hat sie sich der Poesie verschrieben. Noch in Kasachstan machte sie bereits in jungen Jahren mit Gedichten, vornehmlich noch in russischer Sprache, auf sich aufmerksam. Vor der Auswanderung arbeitete sie als Lehrerin und Betriebswirtin.
Seit 1998 lebt Maria Schefner in Deutschland. Sie ist Mitglied des Literaturkreises der Deutschen aus Russland.
Sie schreibt Lyrik und Prosa in deutscher und russischer Sprache, übersetzt aus dem Russischen ins Deutsche, hat zahlreiche Veröffentlichungen in Sammelbänden und Almanachen des Literaturkreises. Sie engagiert sich außerdem mit großer Leidenschaft für die Literatur und die Autoren der Deutschen aus Russland. In den letzten Jahren war sie mehrfach Mitorganisatorin und Co-Moderatorin von Autorentagungen, veranstaltet von der Landesgruppe Bayern der LmDR, in Schweinfurt und Nürnberg. Im Laufe dieser Veranstaltungen konnten die Autoren wichtige Probleme der russlanddeutschen Literatur diskutieren, in Autorenworkshops ihre literarische Kunst von erfahrenen Literaten analysieren und qualitativ verbessern lassen, bei öffentlichen Lesungen ihre aktuellen Werke präsentieren.
Seit 2008 leitet Maria Schefner in Kooperation mit der LmDR und dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland das Projekt „Lesungen russlanddeutscher Autoren in Bayern“, das aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familien und Integration gefördert wird. Die ersten Probelesungen wurden bereits vorher organisiert und weckten ein großes Interesse der Landsleute. Das Projekt gibt den Autoren die Möglichkeit, die Leser persönlich zu kontaktieren, mit ihnen die Texte zu diskutieren und so die Akzeptanz und den Unterhaltungswert ihrer Texte beim Publikum zu testen.
Die Popularisierung der russlanddeutschen Literatur, deren Vielfalt und Besonderheiten ist ein wichtiges Ziel des Projektes. Das Projekt beschäftigt sich vor allem mit den deutsch schreibenden Autoren der Gegenwart; deren eigene Lebenserfahrungen erstrecken sich oft von den Kriegszeiten durch die sowjetischen Zeiten bis in die Rückkehr nach Deutschland als Urheimat, als Land der Ahnen.
Seit 2008 wurden in Bayern über 60 Lesungen durchgeführt. Praktisch alle russlanddeutschen Autoren, die gegenwärtig in Deutschland leben und in deutscher Sprache schreiben, hatten mindestens einmal die Möglichkeit, ihre Texte zu präsentieren, viele von ihnen jedoch mehrmals. München, Nürnberg, Regensburg und Neu-Ulm waren die ersten Stationen des Projektes, dazu kamen Landshut, Schweinfurt, Würzburg, Rosenheim, Kitzingen, Dingolfing, Memmingen und Augsburg.
BdV-Pressemitteilung / VadW