
Im Rahmen des vom Bundesministerium des Innern geförderten Projekts „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) und der Gesellschaftlichen Stiftung ‚Wiedergeburt‘“ fand in Astana eine Fortbildung für Methodiker und Deutschlehrer des Projekts „Zentren für Vorschulbildung Wunderkind“ statt. Ziel war, pädagogisches Wissen zu vermitteln, aktuelle Fachimpulse zu geben und den interkulturellen Austausch zu stärken.
Als Referentin reiste Olga Kim, Fachbereichsleiterin bei der DJR (Deutsche Jugend aus Russland)-Hessen e. V., nach Kasachstan, begleitet von ihrem Ehemann Stephan Kim, der mehrere thematische Einheiten übernahm. Gemeinsam bildeten sie ein starkes Referententandem.
Mit im Gepäck hatten sie nicht nur fundierte Präsentationen und Fachliteratur, sondern auch zahlreiche Praxisbeispiele: Wochenstrukturen, Rituale, Lieder, Elternbriefe und Einblicke in die tägliche Arbeit deutscher Kindertageseinrichtungen. Besonders im Fokus standen zentrale pädagogische Leitgedanken wie:
- Kinderrechte
- Partizipation
- Das Kind im Mittelpunkt
- Das Kind als kompetentes Wesen
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Vorstellung konkreter methodischer Ansätze, insbesondere im Bereich der sprachlichen Frühförderung. Vorgestellt und diskutiert wurden unter anderem:
- Methoden des frühen Fremdsprachenlernens, jeweils mit theoretischem Hintergrund und praktischen Beispielen
- Lese- und Schreibkompetenz sowie Sprachspiele mit Bewegungselementen
- Entwicklung der Sprachkompetenz bei Kleinkindern im Alter von drei bis sieben Jahren
- Bewegungsbezogene, musikalische und rhythmische Förderung im Rahmen der Sprachentwicklung
Die drei Seminartage waren geprägt von intensivem fachlichem Austausch. Die Teilnehmerinnen – Pädagoginnen, Methodikerinnen und Fachkräfte aus Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan – zeigten großes Interesse und beteiligten sich aktiv. Es wurde reflektiert, verglichen und diskutiert:
- Wie lassen sich deutsche Konzepte auf lokale Bedingungen übertragen?
- Welche Inhalte stoßen auf besondere Resonanz?
- Wo braucht es kulturelle Sensibilität?
Deutlich wurde: Viele Inhalte müssen altersgerecht und im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext vermittelt werden. Dabei ging es nicht nur um die Übernahme deutscher Konzepte, sondern auch um Anregungen und gegenseitiges Lernen. Besonders geschätzt wurden die praxisnahen Ansätze, die sich unmittelbar im Alltag umsetzen lassen, etwa bei der Gestaltung von Tagesabläufen oder der Zusammenarbeit mit Eltern.
Das Projekt in Astana machte eindrucksvoll deutlich: Bildung braucht Dialog. Wenn Fachkräfte sich auf Augenhöhe begegnen, voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren, entstehen nachhaltige Impulse für beide Seiten.
Wir danken Olga und Stephan Kim herzlich für ihr großes Engagement, ihre fachliche Expertise und ihre einfühlsame, zugewandte Art der Vermittlung. Ihr Beitrag war maßgeblich für das Gelingen dieser Begegnung und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei allen Beteiligten.
Kristina Zerr,
Projektkoordinatorin
der LmDR

Das Logo der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“.



