Es ist geschafft. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie mit über 90 Gästen wurde am 28. Juni 2018 das Wappen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland an der Fassade des Gerhart-Hauptmann-Hauses (GHH) in Düsseldorf angebracht. Mit der Montage löste das GHH ein lange ausstehendes Versprechen ein und holt die Landsmannschaft, gut sichtbar, in die eigene Familie.
Wie groß die Familie mittlerweile geworden ist, zeigte die Gästeliste: Vertreter des Landesministeriums, Valeria Diewald und Heiko Hendriks vom Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, Rudi Pawelka vom Bund der Vertriebenen und weitere Ehrengäste gaben der Feier ein würdiges Ambiente.
Dietmar Schulmeister, Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der LmDR, betonte in seiner Dankesrede die große Ehre für die Landsmannschaft. Außerdem kündigte er eine engere Zusammenarbeit mit dem GHH an. Zukünftig werde man gemeinsam viele Projekte anstoßen und umsetzen.
Trotz Fortschritten besteht eine Diskrepanz zwischen den Tatsachen und der öffentlichen Wahrnehmung der Deutschen aus Russland. Auf der einen Seite sind Deutsche aus Russland bestens integriert – Heiko Hendriks, Beauftragter der Landesregierung für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, prägte in seiner Rede das Begriffspaar „auffällig unauffällig“. Auf der anderen Seite halten sich hartnäckig Gerüchte, Halbwahrheiten und Vorurteile gegenüber den Deutschen aus Russland.
Wenn Familien zusammengeführt werden, darf natürlich gefeiert werden. Der Düsseldorfer Chor „Echo“ der LmDR unter der Leitung von Vera Weinmeier sorgte mit seinen Liedern für Stimmung, und das Buffet mit selbst gemachten russlanddeutschen Spezialitäten hinterließ glückliche Besucher. Geplant hatten den Festakt Larissa Barthelmös und die Ortsgruppe Düsseldorf der LmDR. Ohne ihren Einsatz wäre das Fest kaum zu stemmen gewesen.
33 Jahre hat es gedauert, bis das Wappen der LmDR das Glockenspiel am GHH ziert. Der 28. Juni 2018 setzte ein wichtiges Signal, dass die Deutschen aus Russland sowohl im Düsseldorfer Stadtbild als auch in der Gesellschaft angekommen und sichtbar sind.
Wie heißt es in dem Sprichwort: „Der wichtigste Verein heißt Familie.“ Nun zählt auch die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland dazu.
Christian Sprenger, „Rheinische Post Online“ (gekürzt)



