Neuer Vorstand gewählt!
01/10/2017Bildungsfahrt nach Dresden:
01/05/20191992. Nach Osnabrück kommen Deutsche aus Russland. Nicht jeder fasst hier sofort Fuß. Es ist alles fremd, man hat neue Nachbarn, man ist verwirrt bei der Suche nach einer Wohnung, man spricht Deutsch mit großen Mängeln und ist von seiner Familie und seinen Freunden weit entfernt.
Bei der Caritas in Osnabrück arbeitete damals Ottmar Steffan, der dachte, ankommende Deutsche aus Russland bräuchten eine Anlaufstelle, bei der sie Unterhaltung, Freude und Rat finden könnten. Er wandte sich daher an mich mit dem Vorschlag, einen Chor für unsere Landsleute zu bilden. Die Leitung des Chors würde Wladimir König übernehmen, der erst kürzlich aus Kasachstan gekommen sei.
So begann die Geschichte unseres Chors „Wolgawelle“, der nun seit 25 Jahren besteht. Viele Mitglieder unseres Chors sagen heute noch: „Damals war der Chor eine Art Sprachkurs für uns.“
Das Programm des Chors enthält vorwiegend deutsche Volklieder, die unsere Vorfahren gesungen haben. Zurzeit gehören zur „Wolgawelle“ 33 Mitglieder, die sich jeden Montag um 16 Uhr in der St-Johann-Kirche zu Proben treffen. Im Laufe der Jahre sind 18 Mitglieder von uns in die Ewigkeit gegangen und schauen uns vom Himmel aus zu. Bis zum Ende waren sie unserem Chor treu.
Beim Festabend, an dem wir das 25. Jubiläum des Chores feierten, ehrten wir vor allem unsere treuesten Mitglieder: Nelli Meyer, Nina Neufeld, Anita Tschilius und Frieda Dercho. Sie sind seit der Gründung des Chores dabei! Seit 15 Jahren leitet den Chor Richard Fischer. Da er und auch sein Vorgänger aus der Wolgaregion stammen, trägt unser Chor den Namen „Wolgawelle“.
Jedes Jahr treten wir vor dem Osnabrücker Rathaus bei der Internationalen Woche auf, und auch bei der zentralen Gedenkfeier der LmDR in Friedland sind wir immer dabei. Sechsmal im Jahr organisiert die Ortsgruppe Osnabrück Veranstaltungen, an denen sich der Chor beteiligt.
Auch Einheimische besuchen unsere Veranstaltungen. Gerade von ihnen kam der Wunsch: „Wir wünschen uns, dass der Chor auch in 25 Jahren noch mit so vielen Gästen feiert!“
Frieda Herrmann-Dercho