Festlicher Empfang im Gästehaus der Landesregierung
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland luden am 14. August 2017 der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, zu einem festlichen Empfang in das Gästehaus der Landesregierung ein.
Gekommen waren rund 70 Gäste, neben Mitgliedern der Landesgruppe auch der Bundesvorsitzende der LmDR, Waldemar Eisenbraun, und Abgeordnete des Niedersächsischen Landtages.
In ihrer Begrüßungsrede führte die Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen der LmDR Lilli Bischoff, eingangs aus:
„Dass ich Sie heute im Namen der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in der Niedersächsischen Staatskanzlei willkommen heißen darf, ist für mich und unseren Verband eine doppelte Freude und Ehre.
Zum einen können wir stolz darauf sein, mit unserer Landesgruppe Niedersachsen 60 Jahre lang durchgehalten haben – im Auftrag unserer Landsleute, der Deutschen aus Russland, und zu ihrem Nutzen.
Und zum anderen sind wir dankbar, dass uns die niedersächsische Landesregierung ein weiteres Mal die Gelegenheit gegeben hat, unseren Einsatz und unsere Anliegen über die Grenzen der Landsmannschaft hinaus einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.“
Besonders dankbar zeigte sich Lilli Bischoff für die Zuverlässigkeit und Treue, mit der sich die jeweiligen niedersächsischen Regierungen seit Jahren um die Deutschen aus Russland und ihre Landsmannschaft kümmern:
„Im März 2012 übernahm der damalige Minister des Landes Niedersachsen für Inneres und Sport, Uwe Schünemann, CDU, die Schirmherrschaft über die Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft. Seine Ansprache bei der Feierstunde im Gästehaus der niedersächsischen Landesregierung in Hannover schloss er mit den Worten: ‚Fühlen Sie sich in Niedersachsen willkommen und zu Hause.‘
Diese Schirmherrschaft setzte nach dem Regierungswechsel der neue Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, SPD, fort, der die Aktivitäten der Landsmannschaft explizit würdigte: ‚Viele der Landsleute sind in der Landsmannschaft der Deutsche aus Russland engagiert. Und noch mehr Menschen fühlen ihre Belange von der Landsmannschaft gut vertreten.‘“
„Spätaussiederinnen und Spätaussiedler gehören heute wie selbstverständlich zu unserer niedersächsischen Gesellschaft“, betonte der Innenminister in seiner Festrede. Einen erheblichen Anteil an ihrer gelungenen Integration habe auch das große Engagement der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland gehabt, sagte Pistorius. „Seit 60 Jahren helfen und beraten sie viele der russlanddeutschen Gemeinschaft, wahren gleichzeitig eigene Traditionen und bauen Brücken zwischen den Kulturen“, sagte der Minister.
Zur Integration der Deutschen aus Russland äußerte sich Boris Pistorius weiter wie folgt:
„Die Zuwanderung von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler hat unsere Gesellschaft bereichert. Ihre Integration ist wirklich eine Erfolgsgeschichte. Der Großteil der rund 340.000 russlanddeutschen Menschen in Niedersachsen ist gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich stark verankert.
Die Kinder der Spätaussiedler haben hier ihren Schulabschluss gemacht. Sie haben eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen und sind heute wie selbstverständlich als Lehrerinnen und Lehrer, als Ingenieurinnen und Ingenieure oder im Handwerk tätig.
Viele von Ihnen haben hier Ihre neue oder eine zweite Heimat gefunden und sind gleichzeitig weiterhin eng verbunden mit Ihrer Heimat in Russland und Ihren Familien und Freunden, die dort noch leben. Das ist auch keineswegs ein Widerspruch, selbstverständlich können sich Menschen bei uns hervorragend integrieren, ohne dafür ihre Wurzeln zu leugnen oder die eigene Heimat negieren zu müssen.
Beides funktioniert nebeneinander und das funktioniert auch bei vielen Spätaussiedlern, die ihre eigene, ihre russlanddeutsche Identität entwickelt haben.
Wichtig ist das Bekenntnis zu unserem freiheitlich-demokratischen System, zu unseren Werten und zu unserer Sprache. Viele Deutsche aus Russland bekennen sich dazu und sind sehr gewillt, am gesellschaftlichen Leben hier teilzuhaben. Und einen Anteil daran hat im Besonderen auch die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.“
Doris Schröder-Köpf hatte in ihrer Begrüßungsrede die Integration von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern in die deutsche Gesellschaft ebenfalls als Erfolgsgeschichte bezeichnet, die sich für das Land als große Bereicherung erwiesen hätte. An Lilli Bischoff gerichtet, dankte die Migrationsbeauftragte der Landesgruppe Niedersachsen der LmDR für ihre soziale und kulturelle Arbeit im Zeichen des Miteinanders und der Völkerverständigung:
„Ob durch Informationsveranstaltungen in den Schulen, durch die Seniorenarbeit oder vielfältige Hilfsangebote für russlanddeutsche Familienangehörige – für das gemeinnützige Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir in Niedersachsen nur dankbar sein“, sagte Schröder-Köpf. Sie sei fest überzeugt, „dass die Niedersächsische Landesregierung auch in Zukunft auf die Landesgruppe als verlässlichen und vertrauensvollen Partner zählen kann“.
VadW