Sport verbindet – Vielfalt auch.“ Unter diesem Motto veranstaltete die Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland am 10. Juni 2017 zum wiederholten Male ihr traditionelles interkulturelles Sportfest im Grenzdurchgangslager Friedland.
Das Sportfest wird seit 2011 alljährlich von der Landesgruppe Niedersachsen der LmDR in Kooperation mit dem Grenzdurchgangslager Friedland organisiert und von der Landesregierung gefördert. Die Schirmherrschaft über das diesjährige Fest übernahm Boris Pistorius, Niedersächsischer Minister für Inneres und Sport.
Das Sportfest versammelte auch diesmal Sportbegeisterte und Sportfans aus den nahe gelegenen Ortsgruppen der Landsmannschaft (Wolfsburg, Hannover, Salzgitter, Celle, Braunschweig und Barsinghausen), Sportfreunde aus den Reihen der Asylbewerber und Flüchtlinge (die meisten aus Syrien), die sich derzeit im Grenzdurchgangslager Friedland befinden, sowie Familien mit Kindern aus der Gemeinde Friedland. An die 250 Teilnehmer waren dabei.
Auch zahlreiche Gäste aus Politik und Öffentlichkeit folgten der Einladung der Landesgruppe, darunter Klaus Engemann, Klaus Bittner und Dr. Frank Frühling (Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport), Alptekin Kirci (Büro der Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe), Heinrich Hörnschemeyer (Leiter des Grenzdurchgangslagers Friedland) und Karl Heinz Hausmann (Landtagsabgeordneter der SPD).
Zur Siegesehrung um 15 Uhr kamen auch Thomas Oppermann (Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion) und Editha Lorberg (stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion).
Bei so viel Zuspruch hatten die Mitglieder des Landesvorstandes und die Aktiven der Ortsgruppen Hannover, Wolfsburg, Salzgitter und Celle der LmDR alle Hände voll zu tun. Tatkräftige Unterstützung erfuhr die Landsmannschaft von der Caritas Friedland.
Im Laufe des Tages wurden Freundschaftsspiele in Minifußball (für Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren), Volleyball, Tischtennis und Schach ausgetragen. Für die kleinen Gäste gab es ein vielfältiges Spiel- und Schminkangebot.
„Viele Menschen, die in Friedland angekommen sind, haben in Niedersachsen eine neue Heimat gefunden“, drückte Thomas Oppermann seine Anerkennung mit Blick auf das beispielhafte Engagement der Landesgruppe aus. Auch noch Jahre nach der Ankunft reiße die Verbindung mit Friedland nicht ab.
„Wir haben damals viel Hilfe erhalten und wollen das gerne weitergeben“, griff die niedersächsische Landesvorsitzende und stellv. Bundesvorsitzende Lilli Bischoff den Gedanken auf. Sie selbst kam 1988 nach Deutschland und wurde in Friedland aufgenommen.
Auch Editha Lorberg lobte die langjährige Sportfest-Initiative. Sie sei eine gute Gelegenheit, über Sprachbarrieren hinweg miteinander in Kontakt zu kommen. „Der Pokal, den die Sportler erhalten, ist oft ihre erste Ehrung in der neuen Heimat“, wies Lilli Bischoff auf die Wichtigkeit der Willkommenskultur schon bei den ersten Schritten in der neuen Heimat hin.
Bei der abschließenden Siegesehrung mit Verleihung der Urkunden, Medaillen und Pokale kam bei allen Beteiligten große Freude auf. Den großen Pokal für das Mini-Fußball-Turnier überreichte Thomas Oppermann persönlich an die Sieger, die jungen russlanddeutschen Fußballer aus Barsinghausen und Hannover. Auch der Pokal im Volleyballturnier ging diesmal an die Deutschen aus Russland, die Sportler aus Braunschweig und Wolfsburg.
Noch vor der Siegesehrung in den anderen Sportarten startete das Kulturprogramm mit Musik und Tanz. Begeisterten Applaus gab es für den Auftritt der Geschwister Jessika und Alex Jäkel aus Peine, die feurige Tänze aufs Parkett legten. Natalia Stapel aus Celle und Alexander Ross aus Wolfsburg sangen sich in die Herzen des dankbaren Publikums.
VadW