Jedes Jahr im Sommer nach den Pfingstferien findet in Friedrichshafen das Interkulturelle Stadtfest statt.
Vielfältige interkulturelle Begegnungen, lebendige Zusammenarbeit und das Kennenlernen anderer Kulturen stehen im Mittelpunkt dieses bunten Festes an der Uferpromenade.
Über 30 interkulturelle Vereine bereicherten das Kulturprogramm mit außergewöhnlichen Beiträgen am 29. und 30. Juni 2019 auf verschiedenen Bühnen an die Häfler Uferpromenade. Die Sonne schien an diesen Tagen unerbittlich von oben, was die Besucher jedoch nicht davon abhielt, den Talenten bei ihren unterhaltsamen Darbietungen zuzuschauen und sie mit Applaus zu beschenken.
An beiden Tagen traten Gruppen aus verschiedenen Ländern mit abwechslungsreichen Vorführungen in farbenfrohen traditionellen Folkloretrachten auf.
Seit Jahren sind viele Talente aus der Ortsgruppe Friedrichshafen-Bodensee der LmDR am Start. Die Tanzgruppen, ein Folklorechor und eine Musikschule bereicherten das Programm des internationalen Stadtfestes mit ihren attraktiven tänzerischen und musikalischen Beiträgen.
Seit 25 Jahren besteht eine enge Kooperation der Ortsgruppe mit der Tanzschule N. 10 von Thomas Schütze. Thomas und Hilde Schütze betreiben nicht nur seit 30 Jahren die Tanzschule, sondern sind als Profitänzer sehr aktiv und belegten vor kurzem bei der Frankfurter Meisterschaft nicht nur den ersten Platz in der Disziplin Diskofox, sondern bekamen für die hervorragende Performance auch eine Wildcard für die Weltmeisterschaft im Diskofox 2019 in Ludwigsburg
Gerade in der heutigen Zeit ist der Zusammenhalt besonders wichtig, und als Tanzschule sieht sich Thomas Schütze als gesellschaftliches Bindeglied für die interkulturelle Verständigung. „Tanzen verbindet, baut Vorurteile und Mauern zwischen den Menschen ab und lässt alle einfach Mensch sein“, so Thomas Schütze.
Vor sieben Jahren wurde an der Tanzschule eine Tanzgruppe unter der Leitung von Natalia Slobotzka gegründet. Natalia hat an einer Fachschule in Russland eine Ausbildung als Choreografin abgeschlossen und gibt an die Kinder ihre Passion für Tanz und künstlerischen Ausdruck der Gefühle weiter. Ihre fachliche Kompetenz und ihr liebevoller Umgang mit den Kindern sprach sich herum, und mittlerweile genießen insgesamt 40 Kinder in fünf Tanzgruppen eine professionelle Tanzausbildung. Vor kurzem gründete Natalia auch eine Ballett-Gruppe.
„Ich liebe den Tanz, genieße es, mit Kindern zu arbeiten, um ihr Talent zu fördern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken“, sagt sie.
Jedes Jahr studieren die Kinder neue Tänze ein und erweitern ihr Repertoire. Zweimal wöchentlich absolvieren sie Trainingseinheiten, um immer besser zu werden und ihre Leidenschaft fürs Tanzen auszuleben. Mittlerweile werden die Tanzgruppen für Eröffnungsveranstaltungen, Jahresfeiern in diversen Unternehmen und unzählige Feste gebucht.
Die Folkloregruppe „Kalina“ mit einem zehnköpfigen Ensemble unter der Leitung von Vitali Kling und Peter Eichwald lieferte einen fantastischen Auftritt am Seeufer in der Musikmuschel und begeisterte die Zuschauer. Russische Melodien und die Liedtexte gingen allen Zuschauern unter die Haut. Auch wenn nicht alle die russischen Texte verstanden haben, wurden die Leidenschaft und die Liebe zur Musik bis in die letzten Reihen transportiert.
„Mit unserem Gesang möchten wir allen die Macht und Schönheit der russischen Natur und Kultur vermitteln“, so Vitali Kling.
Die Musikschule „Studio Alex“ unter der Leitung von Alexei Nelidov präsentierte Gesangstalente. Drei Mädels im Alter von 14 bis 17 Jahren begeisterten das Publikum mit ihren Interpretationen moderner Lieder. Seit acht Jahren nehmen Leni Mermann, Adeline Rusch und Leonie Tröster Gesangsunterricht in der Musikschule und werden vom Vokalcoach Rita Nelidov an die Kunst des Singens herangeführt.
Das erfolgreiche Wochenende mit begeisternden Auftritten und Begegnungen ist zu Ende. Mit unseren Darbietungen konnten wir den Besuchern des Internationalen Stadtfestes in Friedrichshafen die Vielfalt unserer Talente und unsere Liebe zur Musik zeigen.

Vorsitzende der Ortsgruppe Friedrichshafen-Bodensee, Monika Martin