Ich bin ein Berliner!“ Wie einst der damalige amerikanische Präsident John F. Kennedy am 26. Juni 1963 die Herzen der Deutschen, so eroberte im Mai 2017 Carol Just, eine Teilnehmerin der Homeland Tour 2017 aus dem winzigen Ort Berlin (25 Einwohner) im Bundesstaat North Dakota, USA, die Herzen der in Berlin lebenden Deutschen aus Russland.
Am 19. Mai hieß die Landesgruppe Berlin-Brandenburg der LmDR mit ihrem Vorsitzenden Alexander Rupp ihre Landsleute aus den Vereinigten Staaten von Amerika in der Aussiedlerberatungsstelle des Bezirksamtes Berlin-Reinickendorf willkommen. Es waren Teilnehmer der 21. Journey-to-the-Homeland-Tour unter der Leitung von Prof. Michael M. Miller. Er ist Bibliograph und leitet die russlanddeutsche kulturelle Sammlung der North Dakota State University in Fargo.
Fast in jedem Jahr macht sich eine Gruppe von etwa 30 erkundungsfreudigen Nachkommen von Russlanddeutschen aus den USA auf die Reise in die Heimat ihrer Vorfahren mit dem Endziel Schwarzmeergebiet, von wo die meisten ihrer Vorfahren stammen.
Heuer stand ein dreitägiger Besuch in Berlin auf der Agenda. Die Landesgruppe Berlin-Brandenburg ließ es sich daher nicht nehmen, die Gruppe zu sich einzuladen.
Es wurde ein Heimatabend mit einem reichhaltigen Büffet wie bei „Grandma“, also wie bei „Oma“, ausgerichtet. Beim Borschtsch lief den Gästen das Wasser im Munde zusammen. Hin und weg waren sie auch bei anderen Spezialitäten wie Blinis, Hering unterm Pelz, Riewelkuchen oder Krebbel, um nur einige zu nennen.
Als Leckerli für die Ohren war Jakob Fischer aus Süddeutschland nach Berlin gekommen und hatte die Wanderausstellung „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“ mitgebracht.
Es gab viele Gespräche unter den Gästen. Viele der aus den Vereinigten Staaten stammenden Russlanddeutschen beherrschen noch Deutsch und insbesondere ihren lokalen Dialekt von früher. So waren viele Wortfetzen zwischen Englisch und „Altdeutsch“ zu hören.
Es war eine sehr gelungene, mit vielen Heimatliedern in familiärer Atmosphäre durchgeführte Veranstaltung.
Dina Taurenius
