Schulung für Ehrenamtliche aus Niedersachsen:
01/05/2018„Freundschaft über die Grenzen“ – Projekttage mit Partnern aus Perm in Niedersachsen
01/09/2018Am 11. August 2018 veranstaltete die Landesgruppe Niedersachsen der LmDR unter dem Motto „Sport verbindet – Vielfalt auch“ zum achten Mal ihr traditionelles Interkulturelles Sportfest im Grenzdurchgangslager Friedland – Niedersächsisches Zentrum für Integration.
Das Sportfest wird seit 2011 alljährlich von der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Kooperation mit dem Grenzdurchgangslager Friedland organisiert und von der Niedersächsischen Landesregierung gefördert.
Die Schirmherrschaft über das diesjährige Fest übernahm der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius, der beim Fest von Stephan Manke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, vertreten wurde.
Das Sportfest versammelte auch diesmal Sportbegeisterte aus den nahe gelegenen Ortsgruppen der Landsmannschaft (Hannover, Wolfsburg, Nienburg, Salzgitter, Barsinghausen, Rotenburg an der Wümme, Osterode, Gifhorn) sowie Sportfreunde aus den Reihen der Bewohner des Grenzdurchgangslagers (Aussiedler, Asylbewerber und Flüchtlinge).
Auch zahlreiche Gäste aus der Politik und Öffentlichkeit folgten der Einladung der Landesgruppe, darunter Klaus Bittner, Dr. Frank Frühling, Dennis Ludwig und Astrit Franz vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, Dr. Dursun Tan und Anne Remmers von der Niedersächsischen Staatskanzlei, Editha Westmann, niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Dunja Kreiser und Uli Watermann von der SPD-Landtagsfraktion, Uwe Schünemann, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, der Landtagsabgeordnete Stefan Wenzel, Bündnis 90/Die Grünen, Andreas Friedrich, Bürgermeister der Gemeinde Friedland, Dr. Steffen Wiegmann, wissenschaftliche Leitung des Museums Friedland, Detlef Schütte, Referatsleiter der Außenstelle Friedland (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), und Heinrich Hörnschemeyer, Leiter des Grenzdurchgangslagers Friedland.
Bei so viel Zuspruch hatten die Mitglieder des Vorstandes der Landesgruppe Niedersachsen alle Hände voll zu tun. Im Laufe des Tages wurden Freundschaftsspiele in Minifußball (für Kinder im Alter bis 14 Jahre), Volleyball, Tischtennis und Schach ausgetragen. Auch für die kleinen Gäste gab es jede Menge Spiel und Spaß, während die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre Kräfte in den verschiedenen Sportarten maßen.
Für die einzelnen Sportarten waren Waldemar Lupp (Fußball), Alexander Rudi (Volleyball), Artur Neumann (Schach) sowie Eugen Major und Alexander Moor (Tischtennis) verantwortlich. Wie schon in früheren Jahren bekam die Landsmannschaft vielseitige Unterstützung vom Jugendzentrum für Sport und Freizeit „BRAVO“ der Caritasstelle in Friedland.
Die Preisverleihung war in ein abwechslungsreiches Kulturprogramm eingebunden, das die Hobbytanzgruppe „Sirtaki“ (Leiter: Jakob Kremer) darbot. Schon mehrfach hat die Tanzgruppe aus Wolfsburg bei landsmannschaftlichen Veranstaltungen und Kulturfestivals für gute Laune gesorgt.
Bei der abschließenden Siegerehrung mit der Verleihung der Urkunden, Medaillen und Pokale war die Bühne gut gefüllt. Die Auszeichnungen wurden den Gewinnern von den Ehrengästen Editha Westmann, Dunja Kreiser und Stefan Wenzel überreicht.
Den großen Pokal für den Sieg im Mini-Fußball-Turnier erhielten die jungen Fußballer aus Osterode und Gifhorn. Auf dem 2. Platz landete die gemischte Fußballmannschaft der Friedland-Bewohner. Auch der Pokal im Volleyballturnier ging diesmal an die Deutschen aus Russland, die Spieler des PSV Braunschweig. Den 2. Platz sicherte sich der TUS Bothfeld I mit russlanddeutschen Spielern. Sowohl im Tennis- als auch im Schachturnier setzte sich mit dem 16-Jährigen Martin Fromm ein Spätaussiedler durch, der erst vor kurzem gekommen ist und noch in Friedland wohnt.
Im Rahmen des Sportfestes wurde noch vor der Siegerehrung in der Nissenhütte des Grenzdurchgangslagers eine neue Sonderausstellung, der zweite Abschnitt des Museums Friedland, feierlich eröffnet.
Die Teilnehmer und Gäste des Sportfestes konnten sich die Ausstellung mit dem Titel „… entscheidend ist auf dem Platz – Sport und Integration in Niedersachsen und Deutschland“ ausgiebig anschauen. Sie reflektiert die Bedeutung des Sports für den Integrations- und Eingliederungsprozess und rückt auch Biographien von Zuwanderern in den Fokus. Das Zitat „… entscheidend ist auf dem Platz“ stammt von dem bekannten deutschen Fußballer und Trainer Alfred Preißler (1921-2003) und lässt sich nicht nur auf Sport, sondern auch auf Integration anwenden.
„Sport kann einen Rahmen bieten für Begegnung. Ob die Integration dann aber tatsächlich gelingt, hängt von vielen Faktoren ab“, sagte der Ausstellungskurator Dr. Steffen Wiegmann. Die Erfahrung, dass Sport die Integration erleichtert, haben auch viele russlanddeutsche Spätaussiedler gemacht.
Die Ausstellung wird bis Sommer 2019 zu sehen sein.
VadW, LG Niedersachsen